Internet von der Lampe
Nachdem Wissenschaftler des Heinrich-Hertz-Instituts in Berlin eine innovative Übertragungstechnik für Videoformate erfolgreich entwickelten, scheint die Markteinführung in greifbare Nähe zu rücken. Für die Datenübertragung wird Weißlicht der Deckenbeleuchtung benutzt, die wiederum mit LED´s bestückt sind. Die LED´s leuchten über zehn Quadratmeter von einem Raum aus und die verlustfreie Übertragungsrate liegt bei erstaunlichen 100 Megabit pro Sekunde. Der HHI-Projektleiter Klaus-Dieter Langer betont, dass bei der Visible Light Communication die Weißlicht-LED´s sowohl als Datenübertragung als auch als Lichtquelle genutzt werden. Die LED´s kann man durch den so genannten Modulator innerhalb kürzester Zeit an- und ausschalten. Die Informationen werden dabei mit Nullen und Einsen übertragen und das Auge eines Menschen kann die Lichtmodulation nicht wahrnehmen. Eine einfache Photodiode am Laptop genügt als Empfänger. Diese dient dazu das Licht aufzufangen und durch eine Elektronik wird die Information dekodiert und danach in elektrische Impulse übersetzt. Vorteilhaft bei dieser Variante der Datenübertragung ist, dass sich die LED´s mit wenig Bauteil so gestalten lassen, dass man sie Überträger nutzen kann. Falls man jedoch beispielsweise die Hand zwischen die Photodiode und Lampe hebt, unterbricht die Datenübertragung. Die Wissenschaftler betonen, dass VLC auf keinen Fall das WLAN, UMTS oder PowerLAN ersetzen soll. Die neue Technologie soll vielmehr als zusätzliche Datenübertragungsquelle genutzt werden, wo beispielsweise die normalen Funknetze nicht möglich oder erwünscht sind. Mit VLC kann man auch kombinieren, also für die eine Richtung das optische WLAN und für den Rückkanal das PowerLAN. Damit kann man zum Beispiel Filme auf den Computer übertragen und von diesem auch wieder auf einen anderen PC senden oder zurückspielen.