Deutsches Internet-Startup vor Eroberung des US-Marktes
Das Münchner Unternehmen MyON-ID will rund zwei Jahre nach dem Start eines Dienstes für Reputationsmanagement den amerikanischen Markt erschließen. Der Firmengründer Mario Grobholz gab bekannt, dass seine Firma ein neues Büro in San Francisco eröffnet hat, von wo aus die Internationalisierung in Nordamerika sowie Lateinamerika vorangetrieben werden soll. Der bisherige Name Ruflotse soll dafür in den neuen Namen secure.me umbenannt werden. Der Dienst verspricht den Kunden eine ausreichende Kontrolle über sämtliche verbreitete Informationen von Personen oder Unternehmen. Bislang hat sich das kalifornische Unternehmen reputation.com als der Weltmarktführer solcher Dienste bezeichnet. Seit der Firmengründung zählt der Ruflotse bislang über 50.000 Kunden. Das überarbeitete Angebot wird in zehn Sprachen in seinen Grundfunktionen kostenfrei sein, zusätzliche Funktionen kosten jeden Monat 4,99 Euro. Hierzu zählen unter anderem auch Löschaufträge, was jedoch nicht die Hauptaufgabe des Dienstes sei. Laut Grobholz ist ein dauerhaftes Löschen im Internet kaum möglich. Der Geschäftsführer nennt drei Zielgruppen: Zum einen sind dies die Privatpersonen, welche sich aus Berufsgründen im Netz präsentieren wollen und zum anderen die mittelständischen Firmen sowie die Freiberufler und Eltern. Diese stehen vermehrt vor dem Problem, dass sie ihren Sorgfaltspflichten gerecht werden müssen, sofern ihre Kinder beispielsweise auf Facebook oder anderen Sozialen Netzwerken unterwegs sind. Das Angebot von secure.me sieht hier jedoch vor, dass der entsprechende Kontrolleur von den Kindern als Kontakt bei Facebook akzeptiert wird. Diesbezüglich kann es laut Grobholz in der Familie natürlich zu Diskussionen kommen. Allerdings habe es derartige Regelungen zur Nutzung von Medien auch schon früher gegeben, beispielsweise beim Fernsehkonsum der Kinder.