Groupon muss Angaben zum Umsatz halbieren

Die Schnäppchen-Plattform Groupon muss auf dem Weg zum Parkett erneut einen Rückschlag verkraften. Die Umsatzangaben des Unternehmens für Rabattgutscheine mussten halbiert werden, nachdem die amerikanischen Aufsichtsbehörden dies unverzüglich forderten. Daneben verliert Groupon die Managerin Margo Georgiadis, welche für das operative Geschäft zuständig war und jetzt wieder zu Google gewechselt ist. Diverse Firmen können bei Groupon für ihr Geschäft unterschiedliche Rabatt-Coupons anbieten. Erst wenn eine gewisse Zahl von Kunden zuschlägt, kommt der Deal zustande. Groupon selbst kassiert dabei natürlich eine Kommission, welche in der Regel der Hälfte des Wertes des jeweiligen Gutscheins entspricht. Schon seit Wochen wird die Plattform als neuer Börsenliebling gehandelt, wobei eine Bewertung in Höhe von 20 Milliarden Dollar immer unwahrscheinlicher wird. Die Verantwortlichen der Plattform haben den Börsengang erst Anfang September dieses Jahres verschoben, da die Märkte ihrer Ansicht nach anscheinend zu schwach gewesen seien. An dem Geschäftsmodell gibt es jedoch auch immer Zweifel, da es Groupon nicht aus den roten Zahlen hinaus schafft, obwohl die Plattform immer schneller wächst. Das Unternehmen beschäftigt sehr viele Außenmitarbeiter, welche diverse Unternehmen für die entsprechenden Rabattaktionen gewinnen müssen. Daneben machen die Börsendokumente deutlich, dass vielen Geschäftspartnern von den Rabattgutscheinen noch ihr Anteil zusteht. Hinzu kommt, dass innerhalb kürzester Zeit weitere Plattformen auf den Markt drängen, welche auch an dem profitablen Geschäft verdienen wollen. Die Bilanzierungsänderung von letzter Woche hat die Umsätze von Groupon sofort um rund 50 Prozent schrumpfen lassen. Groupon hat in der Vergangenheit den kompletten Wert eines Rabattgutscheins festgehalten, während es jetzt nur noch die entsprechende Kommission ist. Die Erlöse liegen für das Geschäftsjahr 2010 nach dem neuen Abrechnungsmodell statt bei 713 Millionen nur noch bei rund 313 Millionen Dollar. Angekündigt wurde der Börsengang von dem Unternehmen bereits im Juni dieses Jahres, bei dem man rund 750 Millionen Dollar bei den Investoren einsammeln wollte.