Guttenberg hat neuen Job bei der EU-Kommission

Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist neuer Berater zur Internetfreiheit der EU-Kommission, wie nun die EU-Kommissarin Neelie Kroes in Brüssel mitgeteilt hat. Die Aufgabe Guttenbergs wird sein, wie Blogger und Cyberaktivisten sowie Internetnutzer in autoritär regierten Staaten besser unterstützt werden können. Guttenberg wird dazu auf jeden Fall Verbindung zu Nichtregierungsorganisationen, Drittländern sowie Mitgliedsstaaten aufnehmen und sie beraten, wie diese ihre Strategien voranbringen können. Momentan arbeitet Guttenberg für die US-amerikanische Denkfabrik Center for Strategic and International Studies. Die Bekanntgabe des neuen Beraterjobs für die EU-Kommission war Guttenbergs erster politischer Auftritt in Europa seit dem Rücktritt vor rund neun Monaten.
Die Kommissarin Kroes sagte bezüglich der Kritik an Guttenberg, der wegen einer Plagiatsaffäre seinen Doktortitel abgeben musste, dass sie keine Heiligen sondern Talente suche. Bereits vor dem Sommer dieses Jahres hat sie den ehemaligen Verteidigungsminister persönlich um Hilfe gebeten. Nachdem Internetaktivisten seine Doktorarbeit auf der Seite „Guttenplag“ entlarvt hatten, war der CSU-Politiker zurückgetreten. Erst vor kurzem wurde schließlich das Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung eingestellt. Den Medien gegenüber reagierte Guttenberg in Bezug auf seine politische Zukunft gelassen und betonte, dass der Beraterjob kein politisches Comeback sei. Vielmehr sehe er den Berater-Job nicht als Sprungbrett zurück in die Politik und will weiterhin in Amerika bleiben. Laut eigener Aussage plant Guttenberg nicht in den kommenden Wochen oder Monaten wieder nach Deutschland zurückzukehren. Er will mit seiner Familie in den USA wohnen bleiben und nur für das Projekt mit der EU-Kommission nach Europa reisen.