Internet: Mobbing nimmt zu

Das so genannte Cyber-Mobbing trifft die Jugendlichen weitaus häufiger als Erwachsene und nimmt immer mehr zu. Dabei werden Menschen per Handy oder Internet bedroht bzw. beleidigt und unerlaubt Bilder im Netz veröffentlicht. Laut dem niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann handelt es sich dabei um keine harmlose Neckerei, sondern teilweise um schwere psychische Gewalt. Während alleine in Niedersachsen im Jahr 2005 rund 37 Fälle von Mobbing im Netz registriert wurden, kletterte die Zahl im vergangenen Jahr auf über 1.320 Fälle von Mobbing. Obwohl die meisten Täter anonym bleiben, kann man bei solchen Taten davon ausgehen, dass sich Opfer und Täter auch in der realen Welt kennen. Laut einer Studie der Landeszentrale für Medien Rheinland-Pfalz ist Cyber-Mobbing für 25 Prozent der jungen Leute ein wirkliches Problem. Auch eine unlängst veröffentlichte Studie des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie spiegelt das Problem wieder. Rund zwölf Prozent der User eines sozialen Netzwerkes sind demnach bereits Opfer von sexueller Belästigung oder Mobbing geworden. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Frauen zwischen 14 und 40 Jahren. Laut einer anderen Umfrage der Techniker Krankenkasse in Hannover ist das Cyber-Mobbing besonders in Norddeutschland stark ausgeprägt. Knapp 40 Prozent der Jugendlichen haben hier laut der Krankenkasse schlechte Erfahrungen im Internet gemacht. Somit ist Cyber-Mobbing keineswegs ein Randphänomen. Rund 20 Prozent der jungen Opfer fühlten sich nach einer Mobbing-Attacke nämlich hilflos und verzweifelt. Die Folgen sind unter anderem Kopf- und Bauchschmerzen sowie Schlafstörungen. Aus der Datenauswertung der Umfragen geht ganz klar hervor, dass sich lediglich ein Drittel der Eltern im Norden Deutschlands darum kümmert, auf welchen Internetseiten ihre Kinder surfen.