Internet: Propaganda der Rechtsradikalen nimmt zu

Alleine im letzten Jahr hat die Online-Jugendschutzstelle “jugendschutz.net” in den sozialen Online-Netzwerken über 6.000 rechtsextreme Artikel gezählt, was dreimal so viele Beiträge als im Jahr 2009 sind. Die Jugendschutzstelle geht aber davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt und noch über 1.700 Webseiten hinzukommen, welche rechtes Gedankengut beinhalten. Den Experten bereitet vor allem die rasche Verbreitung auf den Videoplattformen sowie in den sozialen Netzwerken große Sorge, da hier eine sehr große Breitenwirkung erreicht werden könne. Gewöhnliche Webseiten werden entweder über die entsprechende Suchmaschine gefunden, oder die Internet-User müssen die exakte Adresse der Homepage kennen. Bei den sozialen Netzwerken besteht solch ein Problem nicht, wodurch wesentlich mehr User erreicht werden. Außerdem wird man sehr schnell über Links zu weiteren rechtsgerichteten Webseiten weitergeleitet. Laut der Jugendschutzstelle müssten gerade die großen Onlineplattformen gezielter gegen rechtsgerichtete Beiträge vorgehen. Sämtliche Artikel, welche gegen die Geschäftsbedingungen der Anbieter oder gegen die entsprechenden Gesetze verstoßen, sollten direkt gelöscht werden. Zusätzlich müsse man auch alles unternehmen, dass sie nicht wieder erneut online gestellt werden. Die Nutzer der Netzwerke könnten diesbezüglich mithelfen und alle Artikel mit rechtem Gedankengut unverzüglich melden. Gerade die Jugendlichen sind für die Neonazis im Internet die wichtigste Zielgruppe überhaupt und sie unternehmen alles, um immer mehr Anhänger zu finden. Teilweise erkennt man nicht auf Anhieb, dass es sich tatsächlich um rechtes Gedankengut handelt. Vor allem durch Videos und Musik ködern die Neonazis junge Menschen, während deren Erziehungsberechtigten überhaupt nichts davon mitbekommen.