Kommt eine neue Internet-Blase?

In der letzten Woche ist Linkedin an die Börse gegangen und die große Euphorie weckt Erinnerungen an die Ereignisse vor über einem Jahrzehnt. Der Verkaufspreis der Aktie lag anfangs bei 45 Dollar, während der Kurs einen Tag später auf rund 94 Dollar anstieg und am vergangenen Freitag bereits ein Hoch von 102 Dollar erreichte und nochmals acht Prozent zulegte. Die Experten sorgen sich vor allem um die Milliardenbewertung des Unternehmens auf der einen und dem unüblichen Verhältnis der Geschäftszahlen. Im letzten Jahr verbuchte das Online-Netzwerk bei einem Umsatz von 243 Millionen Dollar gerade mal einen Gewinn von 15 Millionen Dollar. Zahlreiche Marktexperten fürchten aus diesem Grund, dass sich eine derartige Dotcom-Blase wie vor über zehn Jahren entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt investierten unglaublich viele Anleger ihr Geld in Online-Firmen. Das Problem war damals allerdings, dass viele Unternehmen überhaupt kein durchdachtes Geschäftsmodell vorweisen konnten.

>Nachdem die Dotcom-Blase schließlich geplatzt und in Luft aufgegangen ist, verloren die Anleger viele Milliarden an der Börse. Es gab natürlich auch Ausnahmen wie Ebay oder Amazon, welche von dem Hype profitierten und heute zu den Schwergewichten in der Branche zählen. Auch Google war einer der absoluten Gewinner des Booms. Die Aktie des Suchmaschinenbetreibers wurde Mitte des Jahres 2004 für 85 Dollar angeboten und kletterte noch am ersten Handelstag auf rund 100 Dollar um gut 20 Prozent. Der Unternehmenswert von Google betrug damals 27 Milliarden Dollar und war somit über 130 Mal höher als der Gewinn. Dies veranlasste viele Beobachter dazu, dass sie die Google-Aktie als viel zu überteuert erklärten. Mittlerweile steht die Aktie bei rund 530 Dollar und der Börsenwert ist auf 171 Milliarden Dollar angewachsen.