Telekommunikation: Schnelles Internet kommt
Die Mobilfunkbetreiber haben im Frühling vergangenen Jahres sehr große Frequenzpakete für das extrem schnelle Internet ersteigert. Die weißen Flecken in der Breitbandversorgung sollen durch den neuen Standard LTE beseitigt und somit dem mobilen Internet Beine gemacht werden. Vor allem die Berufspendler im Zug mit ihren Tablet-PC´s oder Smartphones kennen die Funklöcher zu gut. Schon der Aufruf von E-Mails oder Webseiten wird schnell zur Qual oder funktioniert überhaupt nicht. Nur der neue Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) könnte diese Probleme schnell beseitigen. Laut Niels Hafenrichter von der Telekom komme man derzeit mit dem Ausbau des LTE-Netzes mit Riesenschritten voran. Erst Mitte dieses Jahres hatte die Telekom als erstes Telekommunikationsunternehmen die Millionen-Metropole Köln mit der mobilen Hochgeschwindigkeitsbahn verknüpft. Die Technik wird momentan in weiteren 100 größeren Städten hierzulande aufgebaut. Neben der Telekom ist auch der Düsseldorfer Konkurrent Vodafone derzeit mit dem großflächigen Ausbau des LTE-Netzes beschäftigt. Ein Unternehmenssprecher betonte erst vor kurzem, dass man im gesamten Bundesgebiet schon sieben Millionen Haushalte erreiche. Momentan ist die Nutzung des neuen LTE-Netzes lediglich mit einem LTE-Router oder LTE-Stick möglich. Die schnelle Geschwindigkeit macht sich übrigens auch beim mobilen Fernsehen genauso bemerkbar wie beim herunterladen größerer Dateien oder bei der Internettelefonie sowie bei Videokonferenzen. Die Nachrichtenagentur dpa hat in Praxistests Download-Geschwindigkeit bis etwa 30 Megabit pro Sekunde gemessen. Im nächsten Jahr zur internationalen Branchenschau des Mobilfunks in Barcelona sollen die ersten Handys mit LTE-Technik auf den Markt kommen. Die Marktforscher rechnen bis zum Jahr 2016 mit einer weltweiten Auslieferung von 245 Millionen LTE-fähigen Handys. Nach Auskunft vieler Experten geht der Ausbau des LTE-Netzes wesentlich schneller voran als zunächst angenommen. Dies ist kein Vergleich zu den UMTS-Netzen, nach deren Auktionen es Jahre dauerte, bis die Netze ausgebaut waren und die Endgeräte auf dem Markt zu kaufen waren. Jeden Tag kommen derweil neue Städte und Regionen hinzu. Laut Studien soll sich das Volumen im Festnetz bis zum Jahr 2013 verfünffachen und um den Faktor 60 im Mobilfunk zulegen.